GMV baut seine Führung im Raumfahrtmanagement aus
Der Technologiekonzern GMV, europäischer Marktführer in den Programmen SSA (Space Situational Awareness) und SST (Space Surveillance and Tracking), wurde von der Europäischen Kommission ausgewählt, ein Koordinierungs- und Unterstützungsprojekt (CSA) im Rahmen des H2020-Programms zur Vorstellung von Vorschlägen für die künftige Entwicklung einer europäischen Kapazität für das Weltraumverkehrsmanagement (STM) zu leiten: EUSTM.
Die Aktivitäten im Weltraum haben in den letzten Jahrzehnten exponentiell zugenommen. Das Aufkommen neuer öffentlicher und privater Akteure sowie neue Konzepte wie Kleinsatelliten und große Stellitenkonstellationen, Satelliten-In-Orbit-Dienste, wiederverwendbare Raketen usw. stellen uns vor neue Herausforderungen. Die Anzahl der Objekte in Umlaufbahnen wird wahrscheinlich dramatisch ansteigen, und als Folge davon wird es notwendig, neue Fähigkeiten für deren effizientes Management zu entwickeln. Außerdem wächst der Bedarf an einem regulatorischen und rechtlichen Rahmen, der auf technologischen Fortschritten aufbaut und dazu beiträgt, die gewünschte Sicherheit, Nachhaltigkeit und Stabilität des Weltraumbetriebs zu fördern und zu gewährleisten. Diese Rahmenbedingungen werden im Allgemeinen als Space Traffic Management (STM) bezeichnet, während die Technologie dahinter als Space Situational Awareness (SSA) oder Space Surveillance and Tracking (SST) genannt wird.
In Europa liegt die Verantwortung für die SSA/SST-Programme bei der ESA und der Europäischen Kommission. Die SSA/SST-Aktivitäten konzentrieren sich derzeit auf die Entwicklung einer Architektur aus Radaren, Teleskopen, SLR-Stationen und Datenverarbeitungszentren zur Überwachung und zum Schutz von Weltrauminfrastrukturen. Diese Systeme erfüllen die Funktionen der Erkennung, Identifizierung und Katalogisierung von Objekten, die die Erde umkreisen. Die SSA-/SST-Aktivitäten unterstützen Weltraummissionen auch, indem sie die Sicherheit von Satelliten in der Erdumlaufbahn gewährleisten und Risiken des Wiedereintritts von Weltraumobjekten in die Atmosphäre identifizieren. Die Bedeutung der Überwachung und Verfolgung von Weltraummüll hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich gezeigt. Die auf nationaler und internationaler Ebene gestarteten Initiativen zielen genau auf dieses Problem ab, indem sie die Prävention fördern, das Situationsbewusstsein verbessern und zur Entwicklung aktiver Maßnahmen zur Vermeidung von Kollisionen in der Umlaufbahn und zur Beseitigung von Weltraummüll beitragen.
Europa profitiert durch SSA Data Sharing Agreements in hohem Maße von der offenen Politik der US-Bundesregierung in Bezug auf den Zugang zu SSA-/SST-Daten und -Diensten. Um jedoch ihre Souveränität, Autonomie und Führungsrolle in diesem Bereich zu gewährleisten und diese US-Abhängigkeit zu reduzieren, hat die Europäische Kommission begonnen, an einer unabhängigen SSA-/SST-Kapazität zu arbeiten und getreu diesem Zweck vor kurzem ein Projekt im Rahmen des H2020-Programms mit dem Namen EUSTM zur Definition der zukünftigen europäischen Fähigkeiten im Bereich des Weltraumverkehrsmanagements (STM) ausgeschrieben.
Das Ziel von EUSTM besteht darin, den öffentlichen und privaten Raumfahrtsektor zu stärken, eine innovative, wettbewerbsfähige und profitable Raumfahrtindustrie zu fördern und zum Wachstum einer Forschungsgemeinschaft beizutragen, die Raumfahrtinfrastrukturen entwickelt und implementiert. EUSTM wird eine kollaborative Plattform zur Förderung des Informationsaustauschs zwischen den Teammitgliedern und den relevanten externen Interessengruppen implementieren. Diese Plattform hat das Ziel, eine aktive Interessengemeinschaft zu schaffen, die für die Europäische Kommission eine unerschöpfliche Quelle für STM-Informationen darstellt.
Das von GMV geführte EUSTM-Konsortium besteht aus den folgenden 18 europäischen Firmen und Institutionen: Weber-Steinhaus und Smith (Deutschland); Europäisches Institut für Weltraumpolitik (Österreich); Spacetec Partners SRL und Qinetiq Space NV (Belgien); GomSpace (Dänemark); Satellitenzentrum der europäischen Union , ENAIRE und Payload Aerospace, SL (Spanien); Iceye Oy (Finnland); Eutelsat SA, PriceWaterhouseCoopers Advisory SAS, Office National d'Estudes et de Recherches Aerospatiales, Safran und die Universität Paris-Saclay (Frankreich); AVIO SPA (Italien); und die Universität Bern, Clearspace SA und Sceye SA (Schweiz).
Neben der Leitung und Koordination des EUSTM-Konsortiums leitet GMV auch die für STM geltenden SST-bezogenen Arbeitspakete (WPs) im Projekt EUSTM.
Das Projekt EUSTM dauert 20 Monate, endet am 31. August 2022 und hat ein Gesamtbudget von 1.500.000 Euro.
Dieses Projekt wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union durch die Zuschussvereinbarung Nr. 101004319 mitfinanziert.
Diese Pressemitteilung gibt die Meinung des Autors wieder, jedoch nicht unbedingt die Meinung der Europäischen Kommission oder der EU-Forschungskommission.