Am Welttag der myelodysplastischen Syndrome (MDS) erstellt die von zwei spanischen Ärzten geleitete HARMONY-Alliance mit Hilfe von Big Data und künstlicher Intelligenz die erste Europäische Karte der hämatologischen Malignome

Am Welttag der myelodysplastischen Syndrome (MDS) hebt die HARMONY-Allianz die Fortschritte hervor, die in diesem Bereich dank der Zusammenarbeit von öffentlichen europäischen Zentren und pharmazeutischen Labors erzielt wurden. Die Allianz besteht aus den Projekten HARMONY und HARMONY PLUS, die im Rahmen der Initiative der Europäischen Union für innovative Arzneimittel (IMI) durchgeführt wurden. 

In fünf Jahren Projektlaufzeit wurden fast 12.000 MDS-Patientendatensätze gesammelt, von denen mehr als 40 % aus der Datenbank der Spanischen Gruppe für Myelodysplastische Syndrome (GESMD) stammen, dem größten MDS-Patientenregister in Spanien, das die Vision und die Werte der HARMONY-Allianz teilt.

Durch Nutzung dieser noch nie dagewesenen Datenmenge lässt sich dank der Möglichkeiten digitaler Werkzeuge wie Big Data bzw. neuer Techniken der künstlichen Intelligenz (KI) neues Wissen schaffen, die Analysekapazität schaffen sowie die Genauigkeit bei der Forschung erhöhen. Ein anschauliches Beispiel ist das Forschungsprojekt zur Bestimmung prognostischer Faktoren, mit deren Hilfe Patienten mit MDS identifiziert werden können, die mit größerer Wahrscheinlichkeit auf eine Behandlung mit hypomethylierenden Wirkstoffen ansprechen und bei denen die Ansprechdauer länger ist. Die gleiche Analyse wird für Hochrisikopatienten durchgeführt, denen eine intensive Chemotherapie nutzen könnte. Aber das ist nicht alles. Die Allianz verfügt außerdem über ein umfangreiches Portfolio an Forschungsprojekten in verschiedenen Entwicklungsstadien für andere hämatologische Erkrankungen.

Unter der Leitung von zwei Spaniern, Dr. Jesús María Hernández, Facharzt für Hämatologie am Universitätskrankenhaus von Salamanca, und Dr. Guillermo Sanz, Leiter der Abteilung für klinische Hämatologie am Universitätskrankenhaus La Fe in Valencia, bündelt die HARMONY-Allianz die Forschungsanstrengungen von mehr als 150 Experten für hämatologische Malignome aus über 80 öffentlich-privaten Einrichtungen in 18 europäischen Ländern.

Dieses paneuropäische Zentrum für Gesundheitsforschung erhielt von den europäischen Behörden mit der Genehmigung des Projekts HARMONY PLUS im Oktober 2020 erneute Anerkennung. Dieses zweite Projekt erweitert das Handlungsspektrum der Allianz auf alle hämatologischen Malignome und befasst sich mit der Untersuchung von Blutkrankheiten, die nicht in das HARMONY-Projekt einbezogen sind, wie myeloproliferative Neoplasmen (MPN), einschließlich der myeloischen Leukämie (MCL), Polycythaemia vera (PV), essentieller Thrombozythämie (ET) und Myelofibrose (MF), lymphoproliferative Erkrankungen mit dem Hodgkin-Lymphoms (HL), der Waldenström-Makroglobulinämie und anderen mehr. GMV bekräftigt als Technologie-Partner des Projekts das Vertrauen der Allianz in die Nutzung von Big Data, um die Entwicklung wirksamerer Behandlungen für das klinische Management von Patienten mit Blutkrebs zu beschleunigen.

Erste europäische Karte der hämatologischen Tumoren

Dr. Sanz erklärt: „Mit der von GMV entwickelten Big-Data-Plattform HARMONY werden die Forscher der Allianz in der Lage sein, die erste europäische Karte der hämatologischen Tumore zu erstellen, indem sie die gemeinsamen Daten harmonisieren und dabei jederzeit den Schutz der Patienten und ihrer Privatsphäre gewährleisten“.

Oberstes Ziel der HARMONY-Allianz ist es, die Zeit zur Entwicklung und Markteinführung innovativer neuer Behandlungen und Arzneimittel für die Präzisionsmedizin zu verkürzen und den Weg zu personalisierten Therapien zu ebnen. „Wir haben eine ausreichend große Anzahl von Fällen aus ganz Europa analysiert, so dass wir daraus die notwendigen klinischen Erkenntnisse ziehen können“, sagt Hernández, Koordinator des HARMONY-Konsortiums. Außerdem, wird diese Initiative laut ihrem Koordinator Dr. Sanz „die Entscheidungsfindung auf der Ebene der Gesundheits- und Pflegepolitik erleichtern, um wirksamere und sicherere Behandlungen anzubieten“. Und wie Inmaculada Pérez Garro, Direktorin für digitale Gesundheit bei GMV, betont, hat die digitale Technologie bei all dem eine sehr wichtige Rolle gespielt, da „wir damit in die Lage kamen, die Einhaltung aller Gesetze zum Schutz personenbezogener Gesundheitsdaten zu gewährleisten und Informationen aus riesigen Datenmengen zu extrahieren, die ohne diese Technologien unmöglich zu verarbeiten gewesen wären“.

Dr. Hernández erklärt: „Zur Sammlung der Fallmenge, die wir für unsere Forschung benötigten, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, haben wir eine gigantische Verhandlungsarbeit geleistet und alle an der Behandlung hämatologischer Erkrankungen beteiligten Akteure zusammengebracht: Patientenverbände, akademische Einrichtungen, Krankenhäuser, die pharmazeutische Industrie, Aufsichtsbehörden, Gutachter und Gesundheitstechnologieunternehmen. Auf diese Weise konnten wir Daten von mehr als 80.000 Patienten mit verschiedenen hämatologischen Malignomen zusammentragen, darunter fast 12.000 Patienten mit MDS.

Die HARMONY-Allianz zielt zudem darauf ab, die europäischen Grenzen zu sprengen und den Studienzeitraum zu verlängern: hämatologische Erkrankungen sind sehr vielfältig und einige von ihnen erfordern eine Nachbeobachtung von mehr als 15 Jahren. „Dies erreichen wir in unserer Myelom-Datenbank mit einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 10 Jahren, was diese zu einer einzigartigen Serie macht,“ sagt Dr. Hernández Rivas. „Wenn es uns nun gelänge, die EMA dazu zu bringen, in den kommenden Jahren Studien wie die zu akzeptieren, die wir im Rahmen der HARMONY-Allianz durchführen, würde dies Studien mit neuen Einzelwirkstoffen ermöglichen, die mit dem Standard verglichen werden könnten, was die Verfügbarkeit neuer Medikamente beschleunigen würde“, schließt Dr. Sanz ab.

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