ENABLE-S3
ENABLE-S3 ebnet den Weg für die schnelle Implementierung von hochgradig automatisierten autonomen Systemen in den Bereichen Straßen-, Luft- und Raumfahrt, Schienen- und Seeverkehr sowie im Gesundheitsbereich.
ENABLE-S3 (eine europäische Initiative zur Validierung hochautomatisierter, sicherer Systeme) ist ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms H2020-ECSEL, das den Weg für die schnelle Einführung hochautomatisierter und autonomer Fahrsysteme in den Bereichen Straßen-, Luft- und Raumfahrt, Schienen- und Seeverkehr sowie im Gesundheitsbereich ebnen wird. Die virtuellen Test- und Verifizierungsmethoden und die abdeckungsorientierte Testauswahl ermöglichen eine Reduktion der Validierungsaktivitäten auf ein vernünftiges Maß. Der sich daraus ergebende Validierungsrahmen wird die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie im globalen Wettlauf um Automatisierungssysteme sicherstellen, mit einem erwarteten Marktpotenzial von 60 Milliarden Euro im Jahr 2025. Die Ergebnisse des Projekts sollen dazu dienen, gemeinsame Validierungsverfahren für hochautomatisierte Systeme (HAS) vorzuschlagen.
Direkte Auswirkungen auf den Raumfahrtmarkt
GMV wird an dem von TASE geleiteten Weltraumnutzungsfall „Rekonfigurierbarer Videoprozessor für den Weltraum“ teilnehmen. Die Ergebnisse von ENABLE-S3 werden einen direkten Einfluss auf den Raumfahrtmarkt haben, insbesondere auf den Qualifizierungsprozess automatischer sicherheitskritischer integrierter Systeme. Die meisten der von ENABLE-S3 verfolgten Ziele sind von Interesse für den gesamten Raumfahrtmarkt. Der Raumfahrtbereich konzentriert sich auf die Vereinheitlichung der Architektur (an Bord, Avionik usw.) von Raumfahrtsystemen sowie auf die strenge Validierung der Methoden. Der Raumfahrtnutzungsfall, an dem GMV beteiligt ist, umfasst einen Demonstrator, der erstmals die Machbarkeit eines an Bord rekonfigurierbaren Videoprozesses für Erdbeobachtungs-, Videonavigations- und Strahlungsresistenzanwendungen mittels Selbstreparatur- und Selbstrekonfigurationstechniken testen wird.
Europäisches Projekt
GMV wird das vorgeschlagene FPGA-basierte rekonfigurierbare System mit Prozessorarchitektur verwenden, um die Verwendung unterschiedlicher und komplementärer autonomer Navigationsalgorithmen in ein und demselben FPGA-Baustein zu demonstrieren. Algorithmen, die auf Beschleunigungsmodulen basieren, werden je nach Missionsphase (Navigation durch Langstreckenbildverarbeitung, absolute Navigation oder relative Navigation) ausgetauscht und das Navigationssystem wird an die spezifischen Umweltbedingungen angepasst, um bestimmte Objekte oder Raumkörper automatisch zu erreichen. Die Rekonfiguration hat zwei Ziele: Sie dient der Anpassung der Datenverarbeitungsalgorithmen, um die algorithmische Reaktion auf Variationen des Eingangssignals, der Missionsphase und der Umgebungsbedingungen zu optimieren, sowie außerdem zur Rekonfiguration der Verarbeitungseinrichtung im Falle des Versagens einiger Teile aufgrund von Strahlungseinflüssen, indem die Verarbeitungsmodule den unbeschädigten Teilen der Einrichtung neu zugeordnet werden.
Dieses Projekt wurde im Rahmen des Programms „Electronic Component Systems for European Leadership Joint Undertaking“ unter der Nummer 692455 finanziert. Diese Subvention wird vom Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizont 2020“ der Europäischen Union sowie von Österreich, Dänemark, Deutschland, Finnland, der Tschechischen Republik, Italien, Spanien, Portugal, Polen, Irland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, der Slowakei und Norwegen finanziert.