Intelligente Verkehrssysteme und die Eisenbahn
Die Bahn ist ein Verkehrsmittel dass vor allem im Hochgeschwindigkeitsverkehr durch Sicherheit, Pünktlichkeit und Komfort besticht, was die Benutzer sehr schätzen. Außerdem ist es für die Betreiber ein hocheffizientes Gewinnkonzept mit einem hohen Anteil sowohl an beförderten Passagieren pro km als auch an Gütertonnen pro km.
Der Schienenverkehr zeichnet sich auch durch seine geringen CO2-Emissionen pro Passagier aus, die bis zu 5-mal niedriger sind als bei Privatfahrzeugen und bis zu 7-mal niedriger als bei Flugzeugen. Darüber hinaus verzeichnet der Schienenverkehr in Europa ein kontinuierliches Wachstum von durchschnittlich 1,7 % pro Jahr seit 2005 (Quelle: RMMS, Europäische Kommission). Seit ihrer Einführung haben IVS dazu beigetragen, den Service für die Fahrgäste auf der Schiene zu verbessern, die Sicherheit zu erhöhen und das Management durch Verkehrsbehörden und -betreiber zu erleichtern.
Innerhalb der IVS-Systeme für den Schienentransport ist zwischen denen zu unterscheiden, die sich auf kritische Dienste (sicherer Zugverkehr) beziehen, und solchen, die den nicht-kritischen Betriebsdiensten dienen oder Betriebsunterstützung leisten. GMV widmet sich in erster Linie der Entwicklung letzterer.
Die IVS für kritische Dienste basieren auf dem Einsatz dedizierter und hochverfügbarer Kommunikationsnetze, die die Kommunikation zwischen dem Zugführer und der Leitstelle erleichtern und die Sicherheitssysteme an Bord und in der Infrastruktur miteinander verbinden; Dazu gehören Signalgebungssysteme (ASFA - Signalankündigung und Automatische Bremsung, ERTMS - European Rail Traffic Management System), Regulierungs- und Kontrollzentren (CRC) und CTC (Zentralisierte Verkehrszentralen)
Die Gruppe der unkritischen Betriebsdienste umfasst normalerweise alle Dienste, die für Betreiber und Fahrgäste nützlich sind, mit diversen Anwendungen wie:
- Echtzeit-Kamera-Überwachung der Fahrgastbereiche im Zug.
- Übertragung der Aufzeichnungen an die Zentrale.
- Auslösung von Alarmen und Meldungen an die Leitstelle.
- Ferndiagnose der Zugausrüstung.
- Informations- und Unterhaltungssysteme für die Fahrgäste.
- Gegensprech- und Beschallungsanlagen.
- Fahrgastinformationssysteme auf Bahnsteigen und Bahnhöfen.
- Standort-, Dispositions- und Regelungssysteme in der Leitstelle.
- Andere unkritische Sicherheitssysteme wie das Abfahrtswarnsystem (DASS) oder die Geschwindigkeitsbegrenzungsmelder.
Zusätzlich zu den genannten Systemen können in die IVS auch Fahrkartensysteme mit Zugangskontrolle zu den Bahnhöfen durch Fahrkarten- und Chipkartenvalidierung, Validierung an Bord (insbesondere in Straßenbahnen) und Selbstverkaufsysteme an Bord und in den Bahnhöfen integriert werden.
GMV ist mit eigenen Entwicklungen solcher Systeme für die IVS im Bahnbereich stark präsent und bedient damit wichtige Betreiber wie RENFE, ONCF (staatliche marokkanische Eisenbahn), Metro de Barcelona und Metro de Santiago de Chile sowie Zughersteller wie ALSTOM, Talgo und CAF.
Die kurz- und mittelfristige Zukunft dieser Systeme umfasst die Einführung neuer Dienste, die durch die Verbesserung der Mobilkommunikation und der Internetdienste dank der künftigen 5G-Netze erleichtert werden, mit multimodalen Mobilitätssystemen, die durch Mobility as a Service (MaaS)-Anwendungen unterstützt werden, sowie mit Kommunikations- und Infotainmentsystemen für die Fahrgäste.
Autor: Isidro Prieto Valderrey