SUGUS besteht die Flugtestphase
Am 6. und 7. Juli wurden im Experimentalflugzentrum ATLAS (Air Traffic Laboratory for Advanced unmanned Systems) die drei Flugpläne für den im Rahmen des SUGUS-Projekts geplanten Konzeptnachweis abgewickelt.
Das 2019 gestartete Projekt SUGUS (Solution for E-GNSS U-Space Service) wird vom FuEuI-Programm der Europäischen Union finanziert und zielt darauf ab, die Nutzung von GNSS und Galileo im Bereich der unbemannten Luftfahrzeuge (UAV) zu beschleunigen. Das von einem Konsortium unter der Leitung von GMV und EVERIS entwickelte Projekt trägt zur Entwicklung von Diensten bei, die auf eine effektive Integration von Drohnen in den Luftraum in den Kategorien offene und spezielle Flüge abzielen.
Das Projekt umfasst mehrere Flugtests in komplexen Umgebungen, die den Mehrwert des von SUGUS angebotenen Drohnenbetriebsdienstes demonstrieren sollen. Damit soll das Bewusstsein geschärft und ein Beitrag zur Normung und Regulierung geleistet werden, um die Chancen für die Einführung der vorgeschlagenen Dienste als U-Space-Service zu erhöhen. Dazu wurden zunächst die Ergebnisse früherer E-GNSS-Projekte geprüft und die Bedürfnisse von Drohnenbetreibern und Anbietern unbemannter Verkehrsdienste bei komplexen Operationen sowie in städtischen Gebieten ermittelt. Diese Analyse hat zur Definition und Implementierung einer von GMV entwickelten neuen API (Application Programming Interface) beigetragen, die Drohnennutzern einen Dienst zur Überwachung und Vorhersage von GNSS-Leistungen bietet.
Die drei durchgeführten Flüge hatten zum Ziel, den Mehrwert der europäischen Navigationssysteme Galileo und EGNOS (E-GNSS) sowie der besagten API zu demonstrieren. Diese Flüge wurden so konzipiert, dass sie drei Tätigkeiten nachahmen, die von den im Projekt vorgeschlagenen EGNSS-gestützten Diensten profitieren könnten: Gebäudeinspektion, Auslieferung von Medizinprodukten und Präzisionslandwirtschaft.
Der erste Flugplan im Zusammenhang mit der Präzisionslandwirtschaft musste jedoch kurzfristig geändert werden, da kurz vor Beginn des Einsatzes im vorgesehenen Gebiet eine Drohnenflugverbotszone (NDZ) eingerichtet wurde. Diese Änderung erforderte eine Verkleinerung des Fluggebiets, um ein Einfliegen in diese Zone zu vermeiden. Der zweite Flugplan bezog sich auf den Transport von Medizinprodukten, speziell Kisten mit COVID-19-Impfstoffen. In diesem Fall lag die NDZ mitten in der Flugroute, was eine Änderung, jedoch nicht den Abbruch des Flugplans nach sich zog, da die Zone umflogen werden konnte.
Der Flugplan für die Gebäudeinspektion schließlich basierte auf einer anhand des Umfangs und der Höhe des Gebäudes definierten NDZ, wobei Sicherheitsaspekte aus der SORA-Analyse sowie eine mögliche Verschlechterung der GNSS-Leistung berücksichtigt wurden, um zu vermeiden, dass die Drohne näher als erlaubt an das zu inspizierende Gebäude heranflog.
Alle diese Tests waren erfolgreich und werden dazu beitragen, in der unbemannten Luftfahrt-Communitx die Vorteile eines Systems zur Vorhersage und Überwachung der Leistungen in dem Phasen der Planung und Durchführung des Fluges bekannt zu machen. Sie dienen außerdem als Beweis dafür, dass die von GMV im Rahmen dieses Projekts entwickelte API die Integration und Implementierung solcher Systeme ermöglicht, was die Vorbereitung und den Betrieb unbemannter Flüge erleichtert und deren Sicherheit und Effizienz steigert.