Im März 2022 hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) einen Auftrag an Atos und OHB DC zur Entwicklung des militärischen Weltraumüberwachungszentrums (Space Situational Awareness Center Expansion Stage 1, Weltraumlagezentrum, WRLageZ, Ausbaustufe 1) für die deutschen Streitkräfte vergeben. Dieses in Uedem befindliche System wird es der Bundeswehr ermöglichen, die Situation im Weltraum zu überwachen und kritische deutsche Infrastrukturen im Orbit zu schützen.

Das System basiert auf der fortschrittlichen Weltraumüberwachungssoftware COTS von GMV als zentrale Verarbeitungsinfrastruktur. Dazu gehören die wichtigsten Fähigkeiten und Funktionen der Weltraumüberwachung und -verfolgung (Space Surveillance and Tracking, SST): Datenvorverarbeitung und -verarbeitung, Datensimulation, Objektkatalogisierung, Sensorplanung, Kollisionsvermeidung, Wiedereintrittsvorhersage, Fragmentierungserkennung und -charakterisierung, Visualisierung usw.

Zusätzlich zur GMV-Software wird OHB DC eine operative Schicht enthalten, die für die Interoperabilität des Systems sorgt. Darüber hinaus wird Atos die verschiedenen Software- und Hardwarekomponenten der Lösung integrieren, die Schnittstellen zu externen Sensoren herstellen und die Betriebsleistung des Gesamtsystems sicherstellen.

Mit diesem neuen Projekt stärkt GMV seine Position als europäischer Branchenführer im Bereich der Weltraumüberwachung (SSA und SST). GMV stärkt so auch seine Präsenz in Deutschland, nachdem das Unternehmen von der Deutschen Raumfahrt-Agentur im DLR für das ebenfalls in Uedem angesiedelte Deutsche Raumfahrtüberwachungszentrum (GSSAC) zwei große Aufträge im Jahr 2021 erhalten hat. Ziel dieser Verträge ist die Implementierung fortschrittlicher Weltraumüberwachungsalgorithmen (BaSSTDa) für die Entwicklung des künftigen EU-SST-Systemkatalogs (unter deutscher Verantwortung) sowie die Wartung und Verbesserung des GSSAC-Missionssystems (GMS).