Software zur Analyse des Kollisionsrisikos und Berechnung von Ausweichmanövern für EU-SST-Nutzer
GMV vom Zentrum für die Entwicklung industrieller Technik (CDTI) einen neuen Auftrag erhalten, um eine fortschrittliche Software zur Analyse des Kollisionsrisikos und zur Berechnung von Ausweichmanövern für europäische Satellitenbetreiber zu entwickeln, die den Kollisionsvermeidungsdienst EU SST abonniert haben.
Diese neue Software mit dem Namen CONAN (CONjunction ANalysis Software) dient einem doppelten Zweck: zum einen der Erweiterung der Fähigkeiten und der Verbesserung der Reaktionszeiten des S3TOC (Spanish Space Surveillance and Tracking Operations Centre) und zum anderen der Ausstattung der europäischen Satellitenbetreiber, die den Kollisionsvermeidungsdienst des SST-Systems der EU abonniert haben, mit der Fähigkeit Konjunktionen zu analysieren, da die Software auch in ihren Kontrollzentren eingesetzt werden wird.
CONAN erhält die Konjunktionsdatenmeldungen für die Satelliten der einzelnen Betreiber zur Analyse direkt vom EU SST Web Portal, dem Webportal für die Bereitstellung von EU SST-Diensten. Darüber hinaus wird es damit möglich, die Empfindlichkeit der Berechnung des Kollisionsrisikos gegenüber Unsicherheiten in den Umlaufbahnen der beteiligten Objekte zu analysieren. Schließlich wird das System optimale Ausweichmanöver für Hochrisikofälle liefern und dabei auch die Auswirkungen der entsprechenden Manöver auf andere mögliche nachfolgende Zusammenstöße mit demselben oder anderen Objekten analysieren. Es wird auch über ein Panel zur Überwachung der Statistiken des Konjunktionsdienstes verfügen.
Zusätzlich zu den Kollisionsmeldungen, die das S3TOC und das französische Zentrum (COO) auf dem EU SSTWebportal veröffentlichen, wird CONAN auch in der Lage sein, die Meldungen des entsprechenden amerikanischen Systems (18-SDS, früher bekannt als JSpOC) zu importieren. Damit können die Betreiber die von beiden Quellen veröffentlichten Informationen vergleichen, um die jeweils beste Entscheidung zu treffen.