Seitdem Hypatia von Alexandria als eine der ersten Wissenschaftlerinnen ihr Astrolabium entwarf und damit die Position der Sterne am Himmel aufzeichnete, haben sich viele Frauen den Sternen genähert.

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete sich Amelia freiwillig, um verwundete Piloten zu versorgen. Da wurde ihr sofort klar, dass sie selbst Pilotin werden wollte. Schließlich beschloss sie, selbst fliegen zu lernen, und tat dies unter der Anleitung einer anderen Luftfahrtpionierin, Neta Snook. Das bringt uns zu der Frage, wann und wie wir den Zweck oder Sinn unseres Lebens finden können, dem wir unsere ganze Karriere widmen möchten.

Schauen wir uns da gar nicht so weit zurück die italienische Astronautin Samantha Cristoforetti an, die schon als Kind davon träumte, den Himmel zu erobern und eine große Leidenschaft für Science Fiction entwickelte. Deshalb kam es wie von selbst, dass sie die Luft- und Raumfahrttechnik als Studium wählte. Heute ist sie die Kommandantin der Internationalen Raumstation und die erste Frau, die diesen Posten in der mehr als 20-jährigen Geschichte der Station innehat. Wenn wir jetzt auf unser Land Spanien schauen, dann hat die ESA dieses Jahr zum ersten Mal in der Geschichte eine stellvertretende Astronautin spanischer Nationalität ausgewählt. Das ist Sara García Alonso, die als Forscherin am CNIO (Nationalen Zentrum für Krebsforschung) arbeitet.

Da wird es klar, dass es uns nicht an Leidenschaft für den Weltraum und an inspirierenden Pionierinnen mangelt.

Betrachten wir jedoch die Statistiken im Bereich der Wissenschaften, so schätzen die Vereinten Nationen, dass weltweit nur 30 % der Studenten der MINT-Berufe Frauen sind (ein Prozentsatz, der in Ingenieurberufen weiter auf 8 % bzw. in Berufen der Informationstechnologie auf nur 3 % sinkt).

Daher wurde mit dem Ziel, die Sichtbarkeit und die Führungsqualitäten der Frauen im Luft- und Raumfahrtsektor zu fördern und die wichtige Rolle bekannter zu machen, die die Raumfahrt in unserem täglichen Leben spielt, im Jahr 2021 die lokale WIA-E-Gruppe von Madrid gegründet.

Als 16. lokale Gruppe dieser gemeinnützigen Vereinigung bemüht sich WIA-Europe in Madrid um zwei grundlegende Bereiche: das Talent der weiblichen Fachkräfte in diesem Sektor zu unterstützen und sichtbar zu machen und die MINT-Karrieren unter jungen Frauen zu fördern, um den Anteil der Frauen, die sich für diese Bereiche interessieren, auf allen Bildungsebenen zu erhöhen.

Als Unternehmen, das sich dafür engagiert, neue Generationen für unsere Leidenschaft für die Luft- und Raumfahrt zu inspirieren und diesen Sektor in der heutigen Gesellschaft zu fördern, ist GMV dieser Initiative im vergangenen Jahr als Mitglied mit Silberstatus beigetreten. Viele unserer GMV-Beschäftigten beteiligen sich an den diversen Arbeitsgruppen dieses Vereins:  

• In der Gruppe Mentoring und persönliche Entwicklung arbeiten wir an den für das Berufsleben am meisten gefragten Fähigkeiten, nicht nur auf fachlicher, sondern auch auf persönlicher Ebene. Wir helfen Berufstätigen, aber auch jungen Menschen bei der Gestaltung ihrer Lebensläufe und tragen zur beruflichen Orientierung von Student:innen an Universitäten bei.

• Die Gruppe für soziale Netzwerke und Kommunikation verbreitet Neuigkeiten über den Weltraum und die Organisation selbst über Twitter, Instagram, Linkedin usw., um ein möglichst breites soziales Spektrum zu erreichen und als Sprachrohr für alle Initiativen und ihre Verfechter zu dienen.

• Die MINT- und Bildungsgruppe organisiert und hält hauptsächlich Vorträge mit zu ihren Themen passenden technischen Inhalten in Schulen, Instituten und Universitäten in der Gemeinschaft Madrid, um Studierende zu informieren und zu inspirieren. Darüber hinaus haben wir an drei Schulen als Katalysator für den MINT-Plan fungiert, indem wir im ersten Trimester einen Besuch mit Aktivitäten in einem Wissenschaftsmuseum oder einer wissenschaftlichen Einrichtung, im zweiten Trimester einen Vortrag und im dritten einen runden Tisch zur Berufsberatung organisiert haben. Seit letztem Jahr nehmen wir zudem an Tagen der offenen Tür und an Jobmessen teil, um Student:innen zu ermutigen, neue Wege in der Luft- und Raumfahrt zu gehen.

• Die Netzwerk- und Veranstaltungsgruppe hat die Aufgabe ergriffen, Räume für die Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen, Organisationen und Unternehmen zu schaffen, zu deren Prioritäten die Förderung der Wahrnehmung des Luft- und Raumfahrtsektors und insbesondere der Rolle der Frauen darin gehört. Im vergangenen Jahr organisierte diese Gruppe bereichernde Aktivitäten, wie ein Interview mit Teresa Riesgo (Generalsekretärin für Innovation der spanischen Regierung), ein Nachmittag der offenen Tür für Fachleute des Sektors im Rahmen der Weltraumwoche sowie ein Interview und runder Tisch unter der Leitung der Astronautin Lili mit vier unserer ESA-Astronautenkandidatinnen im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung „Nächster Halt: die Sterne“ (ein von der UC3M und Marta Blanco, Schöpferin von „Fuera de Órbita“ (Außerhalb des Orbits) angebotener Stream).

Es ist für uns von großer Bedeutung, durch Vereinigungen wie Women in Aerospace Europe auf der Basis unserer Erfahrung, Begeisterung und Leidenschaft einen eigenen kleinen Beitrag zu etwas so Besonderes wie der Raumfahrt beizusteuern, um die Gesellschaft zu mobilisieren und auf dem Weg zu den Sternen voranzutreiben.

Autoren: Cristina Liebana, Patricia Cerrada und Belén Martín