Testkampagnen für das PASSport-Projekt
Die Häfen sind stark frequentierte Bereiche mit vielen Zugangspunkten, die rund um die Uhr in Betrieb sind. Das macht sie anfällig für Störungen oder Unterbrechungen im täglichen Betrieb, die großen Einfluss auf ihre Dienstleistungen und Infrastruktur haben können.
Daher hat das von der Europäischen Raumfahrtbehörde (EUSPA) ins Leben gerufene Projekt PASSport (operative Plattform für das Management halbautonomer Drohnen, die hochpräzise GNSS-Dienste und Authentifizierung zur Verbesserung der Sicherheit in Hafengebieten verwenden) das Ziel, eine Lösung zu konzipieren und zu entwickeln, die die Wahrnehmung der Umgebung verbessert, um die Sicherheit in Hafengebieten zu erhöhen.
Eines der neuartigsten Merkmale von PASSport ist der Einsatz einer Flotte halbautomatischer Flug- und Tauchdrohnen, in die Galileo und andere Sensorfunktionen integriert sind, um die Zuverlässigkeit der Hafenüberwachung zu erhöhen. Diese Drohnen sind in der Lage, durch Bilderfassung und -verarbeitung potenzielle Ziele zu erkennen und zu lokalisieren und eine sichere und effiziente Lenkung, Navigation und Steuerung (GNC) in schwierigen Umgebungen mit Hindernissen auch unter widrigen Wetterbedingungen zu gewährleisten.
GMV steuert mehrere Elemente zu PASSport bei. Erstens sind das GNSS-Empfänger, die OSNMA (Open Service Navigation Message Authentication), Integrität mit IBPL (Isotropy-Based Protection Levels) und PPP (Precise Point Positioning)-Dienste auf der Grundlage einer Weiterentwicklung des Benutzerterminals MagicUT (wizaRX) einbringen. Diese Empfänger werden in Flugdrohnen installiert, um die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Ortung zu verbessern und Authentifizierungsfunktionen einzubinden. Zweitens steuert GMV das Interferenzüberwachungssystem SRX-10i/DINTEL für mehr Robustheit und den Schutz des GNSS-Signals vor Interferenzen bei. Schließlich stellt GMV seine kommerzielle Plattform Shiplocus® mit zahlreichen Anwendungen zur Verwaltung der Hafenvorgänge und des Seeverkehrs bei.
Nach der Testkampagne in Hamburg im vergangenen Juni begann die Vorbereitung für die Abschlusskampagne vom 17. bis 19. Oktober in Valencia. Diese Vorbereitung bestand in der Durchführung von Tests nach dem Einbau der GNSS-Empfänger in die diversen Drohnen des Projekts, insbesondere in die Plattformen Eurecat und Topview. Zu diesem Zweck wurden in Valencia bzw. Neapel Flugtests durchgeführt, die in beiden Fällen erfolgreich waren. Gleichzeitig wurde an der Integration von SRX-10i/DINTEL und Shiplocus in die PASSport-Plattform gearbeitet, um den Austausch von GNSS-Störungs- bzw. Schiffs-AIS-Daten zu erleichtern.
Die letzte Woche im Hafen von Valencia von der Stiftung Valenciaport organisierte offizielle Kampagne war zwar von widrigen Wetterbedingungen wie Regen und Wind geprägt, aber dabei konnte PASSport seine Fähigkeiten unter Beweis stellen und GMV die im Rahmen des Projekts entwickelten und eingesetzten Technologien demonstrieren:
In Valencia kam eine neue Shiplocus-Version zum Einsatz, die in der Lage ist, die Positionen der Drohnen genau zu überwachen und parallel dazu den AIS-Datenstrom für das gesamte Übungsgebiet zu liefern.
Für diese Kampagne wurde eine SRX-10i/DINTEL-Einheit in der Hafenumgebung von Valencia installiert. Aufgrund der gesetzlichen Beschränkungen für die Ausstrahlung im GNSS-Spektrum wurden Tests zur Erkennung von Interferenzen durchgeführt. Mit diesen Tests wurde ein typischer Jamming-Angriff auf GNSS-Systeme simuliert, mit dem die Verarbeitungsaufgaben eines GNSS-Empfängers behindert werden sollen. Der SRX-10i/DINTEL erkannte den Angriff wie erwartet sofort und informierte den Betreiber der PASSport-Plattform in Echtzeit, um Entscheidungen zur Schadensbegrenzung treffen zu können.
Die Integration der GNSS-Empfänger magicUT und wizaRX in die Projektdrohnen verlief erfolgreich, und ihre Sicherheits- (OSNMA) und Schutzfunktionen (IBPL) sowie ihre Genauigkeit (PPP) konnten erfolgreich demonstriert werden.