Die Agentur der Europäischen Union für das Weltraumprogramm (EUSPA) hat GMV den Zuschlag für einen neuen Rahmenvertrag zur Weiterentwicklung des Galileo-Referenzzentrums (GRC) erteilt. Hauptaufgabe des GRC ist, das Galileo-System unabhängig zu überwachen, indem es der EUSPA detaillierte Berichte über den Betrieb, die Qualität der übertragenen Navigationssignale und die tatsächliche Leistung der verschiedenen Dienste auf Nutzerebene liefert.

Das GRC, eine Galileo-Serviceeinrichtung in Noordwijk (Niederlande), ist ein Schlüsselelement bei der Einrichtung und Weiterentwicklung der verschiedenen Dienste, die das Galileo-System seinen Nutzern bietet. Das GRC ist ein Multisystem-Referenzzentrum, das die Leistung von Galileo überwacht und mit ähnlichen GNSS-Systemen wie dem US-amerikanischen GPS, dem russischen Glonass und dem chinesischen BeiDou-System vergleicht.

Die Version V2 wird die EUSPA mit den erforderlichen Fähigkeiten zur Überwachung von GNSS-Diensten in Echtzeit ausstatten. Die Weiterentwicklung wird auch die Überwachung zusätzlicher Dienste ermöglichen, die von Galileo bereits angeboten oder demnächst erwartet werden, darunter

• Signal-Authentifizierungsdienst (SAS): SAS wird das Vertrauen der Nutzer in die von Galileo übermittelten Signale erhöhen.
• Zeitverbreitungsdienst: Dieser Dienst ermöglicht eine hochpräzise Synchronisierung der in kritischen Infrastrukturen verwendeten Uhren.
• Suche und Rettung (SAR): SAR wird die Maßnahmen zur Rettung von Menschen in Notsituationen verbessern.
• Notfall-Warnsatellitendienst (EWSS): EWSS wird es ermöglichen, im Falle von Naturkatastrophen und anderen Notfällen Warnungen an die Öffentlichkeit zu senden.

Die neue Version GRC V2 enthält wichtige Verbesserungen, wie z. B. folgende:

• Verbesserte Überwachungsmöglichkeiten des Satellitennavigationssystems unter Verwendung von Daten aus mehreren Institutionen.
• Minimale Latenzzeit: Durch die neue Echtzeitverarbeitung kann das GRC die Überwachung auch in Echtzeit ausführen und Warnungen schneller an die Galileo-Nutzer herausgeben.
• Effizientere Upgrades: Dadurch, dass Upgrades implementiert werden können, ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen, werden Prozesse zur kontinuierlichen Verbesserung im Zentrum erleichtert.
• Verstärkte Cybersicherheit: Erweiterte Cybersicherheitsfunktionen werden als Teil eines neuen Plattform-as-a-Service-Konzepts integriert.

Angesichts des ehrgeizigen Zeitplans für die Entwicklung der neuen V2-Version ist GMV zuversichtlich, die neuen Funktionen des Zentrums im Jahr 2026 ohne Auswirkungen auf seine laufende Tätigkeit in Betrieb nehmen zu können.