Europäische Planetenschutzmission Hera sendet erste Bilder und Analysen vom Mars

Am 12. Oktober erreichte die Hera-Mission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) einen neuen Meilenstein in der Erforschung des Weltraums. Bei einem Vorbeiflug am Mars hat die Sonde Hera Bilder von Deimos, dem kleinsten und geheimnisvollsten Mond des Mars, aufgenommen. Dies ist das erste Mal, dass Hera seine Nutzlast für wissenschaftliche Zwecke außerhalb von Erde und Mond einsetzt.
Während des Vorbeiflugs am Mars haben die Nutzlasten von Hera wertvolle wissenschaftliche Daten sowohl vom Mars als auch von Deimos gesammelt. Darüber hinaus wurde der von GMV entwickelte Bildverarbeitungsalgorithmus „Feature Tracking“ erfolgreich getestet, der es Hera ermöglichen wird, sehr nahe an Asteroiden zu navigieren, indem er Informationen an das Gehirn der Sonde liefert. Auf dem Weg zum binären Asteroidensystem Didymos, zu dem auch Dimorphos gehört, hat Hera ein wichtiges Manöver durchgeführt, um die für die Reise im Weltraum benötigte Treibstoffmenge drastisch zu reduzieren: den so genannten „Vorbeiflug“. Durch dieses Manöver erhielt die Sonde einen zusätzlichen Gravitationsschub von fast 1 km/s, der ausreichte, um sie an ihr Ziel zu bringen.
Während dieses Vorbeiflugs führte Hera Deimos auch gemeinsam mit dem ESA-Orbiter Mars Express Beobachtungen durch, der den Mars seit mehr als zwei Jahrzehnten umkreist. Die Ergebnisse dieser nahen Begegnung werden dazu beitragen, den Betrieb der Marsmonde eXploration Mission (MMX) im nächsten Jahr zu planen, die von JAXA in Zusammenarbeit mit der NASA, CNES, DLR und ESA geleitet wird.
Bei der im Oktober 2024 gestarteten Mission spielt GMV eine Schlüsselrolle, leitet ein internationales Industriekonsortium und ist für die Konzeption und Entwicklung des Führungs-, Navigations- und Kontrollsystems (GNC) sowie für die Missionsanalyse in der Nähe der Zielasteroiden verantwortlich. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen bei der Entwicklung des CubeSat Flight Dynamics and Science Operations Centre mit dem CNES(Centre National d'Études Spatiales) in Toulouse zusammen, das für die Kontrolle, Planung und Ausführung der CubeSats von Hera, einschließlich Juventas, zuständig sein wird. GMV war auch an der Entwicklung des Betriebssimulators von Hera und an der Unterstützung des Missionskontrollzentrums beteiligt.
Während dieses Manövers und im Rahmen der Unterstützung des Missionskontrollzentrums war GMV erneut im deutschen Betriebszentrum der Agentur (ESOC) in Darmstadt anwesend, um die ESA/ESOC zu unterstützen und aktiv vor Ort zu dieser Operation beizutragen, dem ersten kritischen interplanetaren Manöver der Mission nach ihrem Start.
Die Hera-Mission stellt nicht nur einen Durchbruch in der planetaren Verteidigungstechnologie dar, sondern wird auch unschätzbare wissenschaftliche Daten über die Entstehung und Entwicklung des Sonnensystems liefern. Mit diesem neuen Meilenstein macht sich Hera auf den Weg zu ihrem Ziel, Didymos.