Startseite Kommunikation Nachrichten Zurück New search Date Min Max Luftfahrt Automobilindustrie Unternehmen Cyber-Sicherheit Verteidigung und Sicherheit Finanzen Gesundheitswesen Industrie Intelligente Verkehrssysteme Digitale öffentliche Dienste Dienstleistungen Raumfahrt Bemannte WeltraumflügeWeltraumtransport GMV kooperiert mit HALO Space, um den Weltraumtourismus zu einer breiteren Realität zu machen 10/01/2023 Drucken Teilen Der Weltraumtourismus wird dank des Projekts des spanischen Unternehmens HALO Space, an dem GMV maßgeblich beteiligt ist, zugänglicher werden. Dieses Unternehmen bietet ein Stratosphärenflugerlebnis in einer Höhe von 30 bis 40 km mit etwa sechs Stunden Dauer an. Mit diesem Projekt wird beabsichtigt, ab 2029 etwa 400 kommerzielle Flüge pro Jahr mit null Emissionen und 3000 Passagieren durchführen, die bereit sind, zwischen 100.000 und 200.000 € für einen solchen Flug auszugeben. GMV ist als Hauptpartner des HALO Space-Industriekonsortiums derzeit für die Bodenkontrollzentren zuständig, die die Flugplanungs- und Überwachungssysteme der Bord-Elemente (Kapsel, Ballon, Fallschirm und Gleitschirm) sowie die Navigationsunterstützung für den Piloten umfassen. Darüber hinaus wird GMV in den darauf folgenden Phasen des Projekts an der Definition der Flugprofile und der betrieblichen Aspekte für die zukünftige Zertifizierung mitwirken. GMV arbeitet seit der Gründung von HALO Space im Jahr 2021 eng mit diesem Unternehmen sowie den restlichen Hauptmitglieder des Konsortiums CT Ingenieros und Aciturri Aeronautica zusammen. In der ersten Phase konzentrierten sich die Bemühungen auf die Definition des Geschäfts- und Missionskonzepts. Dabei werden acht Passagiere mit einem Piloten in einer Druckkapsel von einem Heliumballon (in Zukunft soll das ein Wasserstoffballon sein) in eine Höhe befördert, in der die Insassen den blauen Halo der Atmosphäre und die Krümmung der Erde vor dem schwarzen Hintergrund des Weltraums genießen können. Danach beginnen der Ballon und die Kapsel einen sanften Abstieg bis hinunter auf 8 km Höhe, wo der Ballon von der Kapsel getrennt und ein Gleitschirm entfaltet wird, an dem die Kapsel dann im Gleitflug an einem der vorgeplanten Orte landen wird. In diese Studien und Konzeptdiskussionen brachte GMV sein Fachwissen in Flugdynamikanalyse sowie in der Funkkommunikation und der Entwicklung von Kontrollzentren ein. In der zweiten Projektphase sollen dann eine Reihe von Proof-of-Concept-Flügen durchgeführt werden. Dazu werden bereits die Prototypen sowohl der Flugelemente als auch der von GMV entwickelten Bodensysteme eingesetzt: ein Algorithmus zur Flugbahnvorhersage, der auf einem physikalischen Modell der Atmosphäre und ihrer Auswirkungen auf einen Ballon basiert (BFPS oder Ballonflugbahnsimulator genannt, entwickelt von GMV in Spanien) und von einem System für den Empfang, die Verarbeitung und die Speicherung von Telemetriedaten (MCS oder Missionskontrollsystem, entwickelt von GMV in Rumänien) gespeist wird. Zum einen wird der BFPS die Durchführbarkeit des Fluges simulieren und bestätigen und zum anderen die Berechnung der notwendigen Gasmengen, des Ballasts und von Ereignissen (z.B. der Dauer des Flugs) zu Navigationszwecken sowie die Bestimmung der für die Kapsel und ihre Insassen sichersten, erreichbaren Landeplätze übernehmen. Auf der Grundlage dieser Ereignisse wird dann der Flugplan erstellt, der vor dem Start bei der Zivilluftfahrtbehörde eingereicht wird. Weiterhin erlaubt das MCS die Kontrolle der Messparameter der Kapsel vom Boden aus und im Cockpit (z.B.: Drücke, Temperaturen, Spannungen, Fluglagen usw.) sowie die ständige Ortung des Flugsystems über seine GPS-Position und Höhe, was wiederum die Aktualisierung der Vorhersagen des Algorithmus in Echtzeit während des Fluges ermöglicht. Das MCS ist das Ergebnis eines Vertrags mit der ESA über ein von GMV in Rumänien entwickeltes Produkt zur HAPS-Integration in Satellitenkontrollzentren, mit einer Konfiguration, die die Anforderungen der HALO-Mission erfüllt. Zu diesen Hauptelementen werden in Zukunft Missionsplanungssysteme hinzukommen, die alle betrieblichen Aktivitäten für das Management der Passagiere und der Bodenausrüstung abdecken; außerdem Flug-Folgeanalysen, Simulatoren für die Pilotenausbildung usw. GMV schlägt vor, diese Systeme in einer Cloud zu hosten, über die HALO Space auf alle Kapseln in der Luft und alle gleichzeitig auf seinen verschiedenen Stratosphären-Flughäfen der Welt stattfindenden Bodenaktivitäten zugreifen und diese überwachen kann. Am 7. Dezember konnte HALO Space zusammen mit dem Tata-Institut für Grundlagenforschung (TIFR) und mit operativer Vor-Ort-Unterstützung von GMV während des Flugs sowie Fernunterstützung aus Spanien und Rumänien konnte der erste Testflug erfolgreich abgeschlossen werden. Die erste Prototyp-Kapsel wurde in einem etwa vierstündigen Flug von Hyderabad (Indien) aus in eine Höhe von mehr als 37 km gebracht und landete, wie von unseren Algorithmen berechnet, 32 km nordwestlich auf einem offenen Feld am Stadtrand von Mogiligundla. Während der gesamten Flugzeit empfing, verarbeitete und zeigte GMV den Teammitgliedern die Telemetrie der Bordinstrumente an, während die Flugbahnvorhersagen validiert wurden. Zeitgleich mit der Vorbereitung der nächsten Flüge arbeitet GMV bereits an der Definition der nächsten Phasen, in denen alle notwendigen Informationen gesammelt und aufbereitet werden sollen, um die Zertifizierungsprozesse des gesamten Systems zu beginnen, die notwendig sind, um die ersten Passagiere an Bord nehmen zu können. Drucken Teilen Verwandt Bemannte Weltraumflüge GMV an ESA-Mission „Cosmic Kiss“ beteiligt